Am Ahrensfelder Berg e.V.
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Verfasst am 15.12.2022 um 13:00 Uhr

Lichtverschmutzung in unseren Gärten -In vielen Gärten wird die Nacht zum Tag gemacht

Immer mehr Lichtquellen mit neuer Technik, z.B. mit LED, erobern unsere Gärten. Dadurch sind viele Gärten abends taghell. Einige von uns finden es sicher sehr schön, so viel Licht in unseren Gärten zu haben, aber wie geht es unseren Tieren, wenn es abends unnatürlich taghell ist? Hiermit sollten wir uns stärker auseinandersetzen.

Licht und Schatten

Durch die günstige und stromsparende LED-Technik wird Licht häufiger und intensiver in unterschiedlichen Varianten im Außenbereich eingesetzt. Leider ist zu viel Licht bzw. Licht zur falschen Zeit und in unnatürlicher Wellenlänge mitverantwortlich für das Sterben und Verschwinden von zahlreichen Insektenarten bei uns in Europa. Man spricht von Lichtverschmutzung oder Lichtsmog

 

Einfluss auf Tiere

Wie reagieren die Tiere auf die zunehmende Beleuchtung in den Gärten und Städten? Die meisten nachtaktiven Tiere werden durch künstliche Beleuchtung in der Nacht beeinflusst: durch Laternen an Wegen, durch die Außenbeleuchtung an Lauben und durch bodennahe Wegeleuchten.

Es gibt viele nachtaktive Tiere, die Dunkelheit benötigen, um ihrer Nahrungssuche nachzugehen. Durch die zunehmende Beleuchtung wird der Bio-Rhythmus von vielen Tieren und Pflanzen gestört. Viele Motten und andere fliegende Insekten werden regelrecht „magisch“ vom Licht angezogen und schwirren unendlich bis zur Erschöpfung um die Lichtquelle. Diese Insekten werden dann schnell Beute von Fressfeinden.

 

Durch bodennahe Wegelampen werden etliche Käferarten durch die Beleuchtung in ihren Aktivitäten gestört und stellen ihre natürlichen Verhaltensweisen ein. Nachtaktive Arten von Laufkäfern verkümmern daher unter Beleuchtung oder werden schneller Opfer von Fressfeinden. Ihre Populationsgröße nimmt ab.

 

Und was machen die tagaktiven Insekten? Unter künstlicher Beleuchtung können tagaktive Arten nachts „weitermachen“. Die Wissenschaftler befürchten, dass sie dadurch zur Beute von tierischen Nachtjägern werden können, die sie unter natürlichen Bedingungen nicht „treffen“ würden. Bei mehreren Arten verschiebt sich daher das Räuber-Beute-Verhältnis. Viele Laufkäferarten gelten bereits als stark gefährdet.

 

Auch künstliche Beleuchtung in Gartenteichen beeinflusst die Tiere und Pflanzen sehr negativ. Ist es zu hell im Teich, kann es vermehrt zu Algenwachstum kommen, und Tiere können nicht ihrer nächtlichen Ruhe nachgehen. Die Tiere werden unter Stress gesetzt, dem sie nicht entgehen können und werden so empfindlicher gegenüber weiteren Umwelteinflüssen.

 

Auch Pflanzen leiden

Bäume in der Nähe von Straßenlaternen treiben früher aus und behalten länger das Laub. Hierdurch sind sie stärker anfällig gegenüber Frost. Durch die nächtliche Photosynthese werden sie überstrapaziert und sind anfälliger gegenüber anderen Umweltfaktoren. Wie wir Menschen benötigen auch Pflanzen eine nächtliche Ruhephase.

 

Licht aus!

Helfen Sie mit, Lichtverschmutzung zu verhindern und vermeiden Sie nachts künstliches Licht im Garten. Schalten Sie bitte unter anderem „Schmuckleuchten“ nachts aus. Diese müssen nicht sinnlos die ganze Nacht leuchten.

 

Besonders schädlich sind Leuchtkörper, die ein kaltes, weißblaues Licht ausstrahlen. Licht über 3000 Kelvin beeinflusst die biologischen Rhythmen von Menschen und Tieren sehr stark und trägt massiv zur Lichtverschmutzung bei uns bei! Diese Leuchten sollten aus allen Gärten entfernt werden.

 

 


Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Fachberatung

07/2021

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